© 01.05.2024
Peter´s Welt
Teil 1
So, wie ich bereits auf der Modellbahn-Seite
erwähnt habe, hatte ich lange Zeit nichts an der
Modelleisenbahn gemacht. Der Grund war mein
“Ausflug” in die RC-Welt. Bis dato hatte ich wenig
Erfahrung in dieser Richtung. Ich hatte zwar schon
mal Modelle gebaut, aber das waren komplette
Bausätze bzw. nur die Anpassung des Designs aus
dem Spielzeugbereich.
VW Käfer von „Tamiya“, M 1:10
MAN TGA von „Dickie“, M 1:36
RC Modellbau
Hubschrauber und Flugzeuge finde ich ja auch
sehr interessant, aber das ist eine andere Liga
und auch ein kostspieliges Hobby.
Aber die neue Mercedes-Zugmaschine unseres
Firmen-Vorführtrucks, die gab es von Tamiya.
Grübel, grübel ... Ne, wohl eher nicht. Fehlende
Erfahrung und ein fast vierstelliger Preis
schreckten ab.
Doch dann kam der Tag “R”. Ich weiß, es heißt
doch eigentlich “X”.
Aber in diesem Fall steht das “R” für meinen
Kollegen Roland (Name aus Datenschutzgründen
nicht geändert).
Was hatte er gemacht? Nun, eben jenes Modell
gekauft, montiert und eines Tages
hochglanzpoliert mit Licht und Sound auf meinem
Schreibtisch präsentiert, Unverschämtheit. :-)
Tja, da waren sie, meine guten Vorsätze. Zu teuer,
zu aufwendig, zu ....
Auf einen Schlag vergessen, erinnert ein wenig an
Silvester. Danke Roland.
Nun gab`s natürlich kein Halten mehr. Also
Einkaufsliste zusammengestellt und alles bestellt!
Und bei Problemen, Kollegen fragen (Strafe muss
sein).
Gleich geht´s weiter, mein Kaffee ist fertig!
Man muss Prioritäten setzen ....
Was blieb jetzt noch, Reklamation beim Hersteller
sprich Tamiya. Die haben mir kulanterweise einen
neuen Satz zugesandt, und ....? Genau, auch hier
wieder schon einige Scheiben lose, mit Kratzern,
grrrr. Aber diesmal Glück im Unglück, die
benötigten Scheiben waren in Ordnung. Nun
hatte ich aus drei Sätzen einen intakten, tolle
Wurst!
Und, damit es nicht langweilig wird, der nächste
Ärger. Na ja, kein technisches Problem, aber ....
Die Konstrukteure haben den Einbau der
“Elektronik-Steuereinheit” und den
“Schwungmotor”, der das Vibrieren der Kabine bei
Motorlauf erzeugt, platzmäßig vorn vorgesehen
(XXX). Also direkt im Führerhaus. Dadurch wäre
aber kein Platz für die Sitze, wie blöd ist das
denn!? Ok, Scheiben von innen schwarz lackieren
wär eine Lösung, aber nicht für mich, eine andere
Idee musste her. Und so habe ich den
Schwungmotor nach hinten versetzt. Zusätzlich
noch eine “Zwischenwand” eingezogen. In den
nun enstandenen Hohlraum habe ich hochkant
die Steuereinheit verstaut.
... so, erledigt.
Nun können die grauen Zellen wieder arbeiten.
Nach gefühlt endlos langen Wochen (ok, waren
nur 3 Tage) kam die Lieferung!
Nach einem ersten Überblick über die Teile und
studieren der Bauanleitung ging´s los. Anfangs
etwas ungewohnt, fast alles ohne Kleber, nur
verschraubt. Aber es ging voran, langsam konnte
man den Grundrahmen erkennen. Bißchen
fummelig war die Verlegung der Kabel, aber ich
wusste ja wen ich fragen kann. :-)
Und dann kam mein erstes Problem (sollte nicht
das letzte sein, ahnte ich aber zu der Zeit noch
nicht.).
Ein Teil der Scheiben hatte sich schon in der
Verpackung aus dem Spritzling-Rahmen gelöst.
Was bei “normalen” Teilen kein Problem ist, hier
gab es durch das umherrutschen in der
Verpackung unschöne Kratzer auf den Scheiben.
Also, einen neuen Satz Scheiben (zum Glück als E-
Teil erhältlich) bestellt. Doch die Enttäuschung war
groß, beim Auspacken der Lieferung das gleiche
Problem, trotz guter Verpackung.
Knappe Kiste, alles Millimeterarbeit. Aber
letztendlich hat es gepasst, funktioniert, und ich
war zufrieden.
Nicht unerwähnt bleiben soll das Lackieren der
Fahrerhaus-Teile. Ich habe mich für Acryl-Lack aus
der Spraydose entschieden. Und natürlich weiß,
entsprechend dem Original.
Das war dann schon eine Herausforderung, alter
Kiwi. Schwarz bzw. Anthrazit für den Rahmen war
dagegen ein Klacks.
Ok, wenn man gelernter Lackierer ist und 24
Stunden am Tag nichts anderes macht, könnte es
einfach sein. Wahrscheinlich würden sie es
nebenbei beim Frühstück mit einer Hand
lackieren. Wollte erst dem Chef vorschlagen,
unseren Firmentruck umzulackieren, habe es aber
aus nachvollziehbaren Gründen gelassen.
Letztendlich habe ich es dann irgendwie geschafft,
aber einige Teile haben eine doppelte oder
dreifache Lackierung erhalten. Na ja, dann ist halt
genug Substanz zum Polieren da :-))
Aber trotz aller Widrigkeiten hatte ich es
irgendwie geschafft, der Truck war fast fertig,
bereit zur Inbetriebnahme.
D.h. nun musste noch die Steuerelektronik an die
Fernbedienung, eine Spektrum DX6i, angepasst
werden.
Was für mich als Anfänger folgende Frage
aufwarf: Dickes Handbuch mit mir fremden
Fachbegriffen durchackern und irgendwann
verzweifeln, einen entsprechenden Kurs bei der
VHS belegen (sofern überhaupt im Angebot) oder,
meinen Kollegen nerven!
Ich entschied mich für letzteres, schließlich hatte
er die Programmierung schon an seinem Truck
erfolgreich durchgeführt. :-)
Also, alles soweit vorbereitet und mein Kollege
begann mit der Einrichtung. Leider mit einem
unerwarteten Ergebnis.
Bis auf ein leichtes “Zappeln” der Lenkachse war
dem Truck nichts weiter zu entlocken. Die
Spannung war anscheinend nicht ausreichend, wir
standen vor einem Rätsel (ok, ich weniger).
Wieder eines dieser Phänomene, gleiche Teile wie
an dem anderen Truck, aber nix geht.
Was hab ich verbrochen? Warum trifft es wieder
mich? Bin doch immer nett zu allen (zumindest
versuch ich es).
Mein Kollege gab alles. Test mit anderem Sender,
anderem Empfänger, anderen Servos, das
Problem blieb.
Erst ein Einsatz eines Stützakkus brachte den
Erfolg. Allerdings wird der Einsatz eines solchen
von Seiten Tamiya nicht empfohlen.
Nach etlichen E-Mails mit der Service-Abteilung
sollte ich meine Steuerelektronik einsenden.
Das tat ich dann auch, Ergebnis, alles in Ordnung.
Aber mir wurde trotzdem kulanterweise ein
Austauschmodell geliefert. Aber, auch mit diesem
die gleichen Probleme. Was nun? Langsam hatte
ich keine Lust mehr auf dieses hin und her.
Deshalb stand der Entschluss fest, Stützakku
einbauen. Ein Platz war schnell gefunden,
unauffällig im Tank versteckt. Der passende
Schalter ebenfalls gut untergebracht.
Nun konnte mein Kollege die Arbeit beenden, was
dann auch über einige Umwege gelang.
Ergebnis: Der Truck fuhr, lenkte, blinkte, hupte
usw..
Endlich, ich war happy, eine schwere Geburt.
Nun musste ich nur noch die finalen Arbeiten
erledigen, Aufkleber, Kennzeichen usw.
Und das ist das Ergebnis.
Das Projekt geht weiter, Fortsetzung folgt im 2. Teil …